Künst­ler­post­karten

Seit 1999 verwandelt sich der Mini-Bahnhof der Appenzeller Bahnen in Strahlholz jährlich im November in eine einzigartige Künstlerkarten-Ausstellung. Anstelle von Fahrplänen und Werbungen prangen Kunstkarten von Künstler:innen an den Wänden des Unterstands und erzählen vom Bleiben und Gehen, laden ein zu verweilen und einen Kunsthalt einzulegen. Diese besondere Kunstveranstaltung, die sich zwischen Bühler und Gais befindet, organisieren und kuratieren die drei Kunstschaffenden Hans Schweizer, Harlis Schweizer Hadjidj und Birgit Widmer. Jedes Jahr neu setzen sie sich im grauen November dafür ein, das karge Warteräumchen in einen lebendigen Ort der Begegnung zu verwandeln.

Die jährliche Intervention im Bahnwartehäuschen bietet Künstler:innen – lokal wie international – die Möglichkeit, ihre Werke auf Postkartenformaten zu präsentieren und die Grenzen dieses Formats auszuloten. Im Strahlholz zeigt sich jährlich aufs Neue, was eine Postkarte alles sein kann. Einzig die 10 mal 15 Zentimeter setzen Grenzen – doch selbst diese werden immer mal wieder ausgedehnt.

Das Ergebnis dieser künstlerischen Intervention ist beeindruckend: Das Warteräumchen verwandelt sich in einen prall gefüllten Kunsthalt, der durch die Vielfalt der Kunstwerke begeistert und den Blick aufs Smartphone aus purer Langeweile obsolet macht.

Im Kaminraum sind nun eine Auswahl der Kunstkarten aus Strahlholz ausgestellt, seit 2008 bis heute. Die kantonale Kunstsammlung Appenzell Ausserrhoden hat in all den Jahren «Künstlerpostkarten» gesammelt, die ansonsten nur kurz im Dezember zu sehen waren und danach zu neuen Besitzer:innen wechseln. Diese Sammlung erlaubt es nun, die Magie der Künstlerkarten-Ausstellung von Strahlholz für einmal auch im Frühjahr zu entdecken.