Grubenmann-Museum


Holzbau hat in der voralpinen Gegend eine lange Tradition. Dank der Textilindustrie, die im 18. Jahrhundert eine Blüte erlebt, wächst die Bevölkerung in Appenzell Ausserrhoden, und es wird viel gebaut. Das Talent der Brüder Grubenmann aus Teufen kann sich dadurch entfalten. Ohne grosse Schulbildung, aber mit dem Wissen von Generationen, schaffen sich die Zimmerleute einen Ruf als Baumeister, Architekten, Generalunternehmer und Ingenieure im Holzbau. Fast ein Jahrhundert lang sind die drei Generationen Grubenmann in der Ostschweiz und im Bodenseeraum tätig, vor allem als Brücken- und Kirchenbauer. Ihr Einfluss schwindet erst, als die ersten akademisch gebildeten Architekten heranwachsen.
Niedrige Lebenserwartung
Mitte des 18. Jahrhunderts beträgt die Lebenserwartung etwa 35 Jahre. Nach einem Todesfall wird meist bald wieder geheiratet, denn für einen Mann ist es fast unmöglich, einen Haushalt ohne Hausfrau zu führen. So ist man oft mehrmals verheiratet. Das Ansehen der Baumeister Grubenmann zeigt sich auch darin, dass ihre Frauen Töchter oder Witwen aus hochgestellten Familien sind. Von den meist zahlreichen Kindern überleben nur wenige die ersten Lebensjahre.