Annä­he­rung an deine Landschaft

26.5. – 15.9.
2013

Mit Ulrich Binder, Verena Schoch, Christian Schwager, Christian Ratti, Vera Marke, Andres Sulzer und Hans Zeller

Mit Ulrich Binder, Verena Schoch, Christian Schwager, Christian Ratti, Vera Marke, Andres Sulzer und Hans Zeller

Nur was wir kennen, schätzen und achten wir. Doch kennen wir unsere Landschaft? Was ist denn überhaupt Landschaft? Und wann wird daraus eine persönliche Landschaft? Wie lässt sie sich wahrnehmen, wie beschreiben, wie fassen?

Die Landschaft lässt sich meist erst greifen, wenn sie abgebildet wird und somit ein klarer zweidimensionaler Ausschnitt vorliegt, denn die Topografie ist dreidimensional und hat kein eindeutiges Erscheinungsbild. Was sich vor dem eigenen Auge zeigt, ist immer individuell, denn jeder Punkt kann nur von einem Schauenden eingenommen werden. Und selbst wenn verschiedene Menschen von der gleichen Position auf eine Landschaft blicken, wird jeder etwas anderes darin sehen.

Der Standpunkt, der Blickwinkel und die Blickrichtung ergeben das Sichtfenster. Der Standpunkt befindet sich im Zentrum der Umgebung. Das Abbild einer Landschaft fasst einen genauen Ausschnitt, zeigt eine ganz persönliche Sichtweise darauf und hält sie fest, macht sie diskutierbar. Wir können nun über ein Bild sprechen, das ganz genau begrenzt ist. Trotzdem ist auch diese Darstellung einer individuellen Perspektive unterworfen. Weglassungen, Färbungen, Interpretationen, eigene und kollektive Erfahrungen prägen das vermeintlich so genau definierte Bild mit. Wenn es sich zudem auf einzelne, detailreiche Elemente der Landschaft konzentriert, werden diese zu Landschaftsbausteinen und erhalten einen eigenen Charakter.

Die Ausstellung beabsichtigt, die Wahrnehmung der das Zeughaus umgebenden Hügellandschaft, aber auch den Begriff der Landschaft im Allgemeinen zu schärfen. Die Vielfalt der Darstellungsformen – seien es alte oder ganz neue Gemälde, analoge und digitale Fotografien, Webcam-Aufnahmen, Filme, Modelle, Töne und Texte – ermöglicht einen mannigfaltigen Blick auf Landschaften. Wir können diese miteinander vergleichen, können Verwandtschaften, aber auch grosse Differenzen entdecken und beschreiben.

Das Zeughaus Teufen steht scheinbar auf einer Art Geländescheide inmitten einer sehr ambivalenten Umgebung: Der Blick nach Südwesten zeigt eine relativ urbane Situation, mit vielen Autos, Überbauungen, Absperrungen etc. Schaut man in die andere Richtung, ist eine sehr schöne und unverbaute Topografie zu sehen. Wie und wohin soll sich denn diese Gegend entwickeln?

Vielleicht ist nun der Blick geschärft.

Ulrich Vogt

Termine

  • Sonntag, 26. Mai 2013, 14 Uhr: Vernissage
  • Sonntag, 9. Juni 2013, 14 Uhr: Öffentliche Führung
  • Sonntag, 21. Juni 2013, 14 Uhr: Öffentliche Führung
  • Sonntag, 4. August 2013, 14 Uhr: Spaziergang mit Vera Marke
  • Sonntag, 18. August 2013, 14 Uhr: Langohr-Spaziergang Landschaft als Lebensraum
  • Sonntag, 15. September 2013, 14 Uhr: Roman Häne: «Versuch einer Hügeltheorie» oder Bericht aus dem Archiv des Teufner Landschaftsarchitekten Andres Sulzer